Europa in Hamburg

■ Millionen für Berufsqualifizierung

Wer hat Angst vor Europa? Viele, weiß Sozialsenatorin Helgrit Fischer-Menzel, „vor allem Sozialhilfeempfänger, Arbeitslose, Modernisierungsverlierer“. Und wenn Europa kommt? „Dann profitieren wir“, ermunterte die Sozialdemokratin gestern, die „Verdrossenheit“abzulegen und am Qualifizierungs-, Weiter- und Ausbildungsprogramm des Europäischen Sozialfonds (ESF) teilzunehmen.

Der hat der Hansestadt zwischen 1990 und 1995 bereits 45 Millionen Mark für sozial- und arbeitsmarktpolitische Projekte zur Verfügung gestellt. Bis 1999 wird er weitere 120 Millionen lockermachen, Sozialbehörde und Arbeitsamt stellen sogar noch etwas mehr zur Verfügung. Bis 1999 könnten so rund 18.000 Langzeitarbeitslose, Jugendliche ohne Schul- oder Berufsabschluß, Wiedereinsteiger und Sozialhilfeempfänger an 160 berufsqualifizierenden Kursen teilgenommen haben.

„Auch das ist Europa“, bilanzierte die Senatorin: Die Hälfte der bisherigen Teilnehmer fand einen Job im ersten Arbeitsmarkt oder einen Ausbildungsplatz. Allerdings beschränkt sich der „Europagedanke“hauptsächlich auf die Herkunft des Geldes, internationale Austauschprogramme bilden die Ausnahme. Aber auch in Hamburg sei es nett, findet die Senatorin: Über das Projekt „Historischer Bootsbau“gelang es der Stadt, sich den 100 Jahre alten Fischkutter Landrath Küster kostengünstig von benachteiligten Jugendlichen restaurieren zu lassen. hh