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■ Fujimori hält an der Besuchssperre für politische Gefangene in Peru fest

Buenos Aires (taz) – Seit acht Monaten hat kein Mitarbeiter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) mehr ein peruanisches Gefängnis betreten können. Zwar kündigte Präsident Alberto Fujimori an, die Besuchssperre für die Rot-Kreuz-Mitarbeiter „sobald wie möglich aufzuheben“, doch dem Chef des IKRK, Cornelio Sommaruga, gab er erst mal einen Korb.

„Ich bedaure diese Entscheidung“, sagte Sommaruga nach dem Gespräch enttäuscht. Seit Jahren besuchen Rot-Kreuz-Mitarbeiter in Peru die Gefängnisse, um die medizinische Versorgung der Gefangenen sicherzustellen. Nach dem Sturm eines Kommandos der „Revolutionären Bewegung Tupac Amaru (MRTA)“ auf die Residenz des japanischen Botschafters in Lima wurde eine generelle Besuchssperre für alle politischen Gefangenen in Peru verhängt – die bis heute nicht aufgehoben ist. Angehörige der rund 4.000 politischen Gefangenen in Peru fürchten um das Wohlergehen ihrer Verwandten, da niemand weiß, was in den Gefängnissen derzeit vor sich geht.

Die Menschenrechtsorganisation amnesty international (ai) schildert in einem kürzlich veröffentlichten Bericht über die Lage der politischen Gefangenen in Peru mehr als hundert Fälle, in denen unschuldige Gefangene nach den Terrorismusgesetzen angeklagt werden. Die Organisation forderte „die sofortige und bedingungslose Freilassung“ aller in dem Bericht genannten Gefangenen. Peruanische Menschenrechtsorganisationen schätzen die Zahl der unschuldig Einsitzenden auf mindestens 600.

Nachdem eine Ad-hoc-Kommission ihre Arbeit aufgenommen hat, um die Prozesse der politischen Gefangenen in Peru aufzurollen, hat die Regierung 226 unschuldig verurteilte Gefangene begnadigt. Doch seit der Geiselkrise ist auch dieser Prozeß ins Stocken geraten. Ingo Malcher

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