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Bluttransfusionen

■ Ehemaliger Endoklinik-Arzt wird verdächtigt, falsch behandelt zu haben

Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen gegen einen ehemaligen Leiter der Transfusionsmedizin an der Endoklinik ausgeweitet. Sie verdächtigt den Arzt Wolfgang S., zwischen 1989 und 1992 rund 120 PatientInnen fahrlässig verletzt oder getötet zu haben. Das bestätigte Sprecher Rüdiger Bagger gegenüber der Welt am Sonntag.

Die Staatsanwälte untersuchen nun, ob PatientInnen der Hamburger Klinik für Knochen- und Gelenkchirurgie falsch behandelt wurden und deshalb Schäden davontrugen oder starben. Ein Gutachter soll nun die ersten fünf Todesfälle prüfen.

Der Arzt Wolfgang S. hatte 1989 die Leitung der Abteilung Anästhesiologie, Intensiv- und Transfusionsmedizin der Endoklinik übernommen. Zuvor hatte er in Ulm eine neue Bluttransfusions-Methode entwickelt, das sogenannte autologe Verfahren. Damit wollte er den Verbrauch von Fremdblut reduzieren. Nach diesem Verfahren arbeitete er auch in der Endoklinik.

Nachdem viele PatientInnen Lungenkomplikationenbekommenhatten und einigegestorben waren, prüfte 1993 eine interne Ärztekommission die Fälle. Die Mediziner sollen einen „engen Zusammenhang“zwischen S.' Methode der Bluttransfusion und den Komplikationen festgestellt haben. Der damalige ärztliche Geschäftsführer, Jürgen Röttger, verbot daraufhin Teile des Transfusions-Verfahrens. Wolfgang S. bestreitet, daß seine Methode etwas mit den Komplikationen zu tun habe. lno/taz

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