: Privatfehde-Geschichte ist daneben -betr.: "Die Leute wollen nur ihren Arsch ins Trockene kriegen", taz-Bremen vom 6.9.1997
Betrifft: „Die Leute wollen nur ihren Arsch ins Trockene kriegen“, taz vom 6.9.1997
Ein Großhandel hat wirklich nichts mitten im Wald zu suchen. Aber das ist nicht der einzige unplazierte Betrieb in unserer Gemeinde Großenkneten. Direkt am anderen Ende von Huntlosen will sich eine Elektrofirma, auch mitten im Grünen gelegen, erweitern. Um den Ausbau zu finanzieren, will die Firma aus der grünen Wiese ein Baugebiet machen.
Das Umnutzen der Landschaftsschutzgebiete in Gewerbe- und Wohngebiete ist für unsere Ratsmitglieder kein Problem. Da stimmt jeder zu. Schließlich kann es ja auch mal sein, daß die Tochter mitten im Wald eine Kneipe eröffnen will. Aus dem fast stillgelegten Flugplatz in Ahlhorn soll mit großer finanzieller Unterstützung der Gemeinde ein Regionalflughafen werden, damit die Kaufleute Wendel und Stöver sowie Staatssekretär Carstens direkt von der Haustür aus losfliegen können.
Es wäre sicherlich lohnend, über solch freudige Nutzungsänderungen unserer Gemeinde, die immer auf Kosten der Landschaft und schon anwesender Bewohner gehen, einen sachlichen Bericht zu schreiben. Die Geschichte einer Privatfehde zwischen einem Anwohner und dem Großhandel „Kornkraft“im Bild-Zeitungs-Stil ist aber voll daneben. Es wäre schön, würde sich die taz in Zukunft um mehr Hintergrundwissen und Sachlichkeit bemühen.
Susanne Meerbach,
Huntlosen
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen