Vulkan-Töchter werden verkauft

■ Bis Jahresende sollen Ex-Vulkan Werften neue Besitzer haben

Schwerin/Bremen. Die früheren Vulkan-Werften in Wismar und Stralsund sollen nach dem Willen der Landesregierung Mecklenburg- Vorpommerns und der Treuhandnachfolgerin BvS bis zum Jahresende an neue Besitzer übergehen. „Die Zeit der weltweiten Suche nach Übernahmeinteressenten ist im Grunde vorbei. Jetzt müssen wir Nägel mit Köpfen machen“, sagte BvS-Präsident Günter Himstedt gestern in Schwerin. Es gebe für die Werften jeweils zwei ernsthafte Angebote, darunter Übernahme-Modelle mit Management-Beteiligungen. Einzelprivatisierungen beider Werften seien wahrscheinlich.

Himstedt hatte am Tag zuvor gemeinsam mit dem Schweriner Wirtschaftsminister Jürgen Seidel (CDU) den dänischen Konzern A. P. Möller (Kopenhagen) und dessen Lindö-Werft in Odense besucht. Nach Ansicht Seidels steht mit A.P. Möller ein überaus potenter Interessent für die Volkswerft in Stralsund bereit. Die Firmengruppe verfüge über langjährige Erfahrungen im Schiffbau und betreibe unter dem Namen Maersk eine der weltweit größten Reederein. Die Werft in Odense baut derzeit eine Serie von 15 Großfrachtern, die laut Management mit einer Kapazität von knapp 7.000 Containerstellplätzen international ohne Konkurrenz sind.

Für die MTW Wismar liegt neben dem gemeisamen Angebot des Managements und deutscher Reeder und Emissionshäuser ein Interesse des norwegischen Unternehmens Ulltveit-Moe vor. Für den Stralsunder Schiffbaubetrieb hat außer dem Werftmanagement die A.P. Möller-Gruppe Interesse bekundet. Eine asiatische Gruppe, die Ambitionen für beide Werften angemeldet hatte, ist offenbar aus dem Rennen.

Himstedt kündigte an, daß auf Grundlage der vorliegenden Übernahmeangebote nun konkrete Verhandlungen mit den Interessenten geführt würden. Zu welchen Konditionen die Werften aus der von Land und BvS nach der Vulkan-Pleite gegründeten Staatsholding herausgelöst werden, könne zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gesagt werden. dpa