■ Medienschau: Rassistische Hochschulpolitik
Die nationalliberale Tageszeitung Hürriyet (Frankfurt) übte Kritik an den neuesten Plänen Innenminister Kanthers: „Er äußerte Überlegungen, wonach zukünftig die Belange ausländischer Studenten nicht wie bisher von den Auslanderämtern der Universitäten selbst, sondern von den Ausländerbehörden verwaltet werden könnten. (...) Die Klagen der ca. 25.000 türkischen Studenten auf den deutschen Hochschulen sind bekannt. Neben einem Studentenvisum, einer Sprachprüfung, einem Einkommensnachweis, einer beschränkten Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis, den Problemen bei der Zimmersuche und den alltäglichen Nichtigkeiten auf der Ausländerbehörde laufen sie Gefahr, bei Nichteinhaltung der Regelstudienzeit des Landes verwiesen zu werden. Die neuesten Pläne würden das elementare Grundrecht auf Bildung restlos aufheben. (...) Daß gerade in der Hochschulbildung, einem Bereich der Wissenschaft, der von der Grenzenlosigkeit profitiert und den Begriff des Globalismus zu seinem Pathos erhoben hatte, solch rassistische Methoden Einzug halten sollen, ist betrüblich. (...) Dieser Usurpation muß mit einem verstärkten Protest geantwortet werden...“ 13.9. 97
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