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Enthospitalisierung oder Das Ende der Anstalt

Seit der Psychiatrieenquete von 1975, die auf die Mißstände in den großen Nervenanstalten hinwies, laufen in der Bundesrepublik Enthospitalisierungsprogramme.

Die Patienten sollen aus den Kliniken in Wohnprojekte ziehen und dort ein möglichst selbständiges Leben führen. Forciert wird die Enthospitalisierung durch den Bettenabbau aufgrund von Sparmaßnahmen. Die vor 100 Jahren gegründete Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik in Berlin beherbergte ursprünglich 2.000 Patienten.

Jetzt sind es nur noch 600 zumeist Akutkranke, die Zahl soll weiter sinken.

Einige der Enthospitalisierten landen in Heimen oder gar als Obdachlose auf der Straße, das „betreute Wohnen“ ist ein günstiger Fall. Zum gemeindenahen Versorgungsprogramm gehören neben den Wohnplätzen die Tagesstätten für die Beschäftigung und die ambulante Versorgung in Tageskliniken.

Ohne die starken Psychopharmaka wäre die Sozialpsychiatrie nicht denkbar.

Nach wie vor mangelt es an geeigneten Arbeitsmöglichkeiten für die Betroffenen.

Gegenüber den hohen Tagessätzen in den Kliniken – in der Berliner Bonhoeffer-Klinik mehr als 500 Mark – erwarten die Berliner Gesundheitspolitiker mittelfristig Einsparungen von zehn Prozent durch die gemeindenahe Betreuung. Barbara Dribbusch

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