Im Endspurt mehr Lehrstellen

■ Aber 641 Bewerber unversorgt / Senat beschloß Notprogramm

Mit zusätzlichen 374 vollschulischen Ausbildungsplätzen im Lande Bremen will der Senat der Lehrstellennot begegnen. Vor allem in Büroberufen werden die Jugendlichen hierbei in Berufsschulen ausgebildet. Nach Angaben der Arbeitsämter sind in Bremen noch 641 und in Bremerhaven 118 Bewerber unversorgt. Bildungssenatorin Bringfriede Kahrs (SPD) sieht die Ursache der Lehrstellennot in der sinkenden Ausbildungsbereitschaft der Wirtschaft bei steigenden Bewerberzahlen. Daten des Arbeitsamtes Bremen belegen diese Einschätzung: Während 1986 im Arbeitsamtsbezirk noch 8.503 Ausbildungsverträge geschlossen worden seien, sei diese Zahl bis 1996 auf 4.862 gefallen. Allerdings hatten die Betriebe in diesem Jahr 4.937 Lehrstellen über das Arbeitsamt angeboten. Besonders in den vergangenen Wochen kamen noch viele Schulabgänger unter: Im August waren noch 1.474 auf der Suche nach einer Stelle gewesen.

Das gestern beschlossene Notprogramm für Ausbildungsplätze in Berufsschulen wird wie berichtet zum Großteil vom Arbeitsamt finanziert. Die Lehrmeister werden auf ABM-Basis beschäftigt. Die Bildungsbehörde stellt Räume und Berufsschullehrer, die Ressorts Arbeit und Wirtschaft teilen sich die restlichen Kosten in Höhe von 1,8 Millionen Mark. jof