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„Tödliche Beratung“

■ Grüne kritisieren Rüstungsgeschäfte norddeutscher Werften mit Malaysia

Die schleswig-holsteinische Bundestagsabgeordnete Angelika Beer (Bündnis 90/Grüne) forderte gestern die Bundesregierung auf, ein von der Hamburger Werft Blohm + Voss und anderen deutschen Konzernen geplantes „Rüstungsgeschäft sofort zu stoppen“. Nach Informationen der Politikerin will Malaysia mit Hilfe eines deutschen Konsortiums 27 Kriegsschiffe für seine Marine bauen lassen – offiziell ist verharmlosend von „Küstenmotorbooten“die Rede.

Die bundesrepublikanischen Konzerne – unter ihnen auch die Howaldtswerke Deutsche Werft AG (HDW) – sollen nach Angaben von Beer zumindest „das Know How für den Bau der Schiffe zur Verfügung stellen“, möglicherweise aber „auch Teile der Produktion übernehmen“. Allein für die „tödliche Beratung“sollen die deutschen Auftragnehmer nach ihren Informationen 1,35 Milliarden Mark kassieren. Da Malaysia wegen Menschenrechtsverletzungen immer wieder in die Schlagzeilen geriet, lehnen die Grünen den Rüstungsdeal entschieden ab.

Die Mitglieder des Firmenkonsortiums hielten sich gestern bedeckt: „Keine Stellungnahme“, solange noch keine offizielle Äußerung der malaysischen Regierung vorliege. Mit Beschäftigungseffekten auf den Werften ist laut Handelsblatt frühestens 2002 zu rechnen – vorausgesetzt, ein Teil der Schiffe werde tatsächlich in Norddeutschland gebaut. Marco Carini

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