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Klassisch: Der Lapsus linguae

Hamburg – Etwa alle zehn Minuten oder bei jedem tausendsten Wort, so steht es in der neuen Für Sie, ist es soweit: der Mensch verspricht sich. Nach Ansicht der Frankfurter Linguistik-Professorin Helen Leuninger hat das aber nichts mit Freudschen Versprechern zu tun. Einen solchen jemandem anzuhängen, verrate meist mehr über den Hörer als über den Sprecher, weil viel dazu neigten, sich „auf alles einen Reim machen zu wollen“. Die Sprache sei vielmehr wie ein inneres Lexikon gespeichert, in dem man gelegentlich in die falsche Schublade greift. Ungereimt, dafür von zeitloser Schönheit, ist etwa: „Ich hätte gern eine Pischelmuzza“ oder „Ihr müßt im Klatsch takten“. Als unbedingt preiswürdig muß die Anmoderation eines Radiomoderators gewürdigt werden: „Sie hören nun die h-Mess-Molle. Verzeihung, die h-Moss-Melle.“ Dann zwar richtig, die h-Moll-Messe, dafür aber: „Von Johann Sobaldrian Bach“.

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