: Lokalkoloratur
„Da war kapitalistische Geldsucht wieder größer als das politische Gewissen“, klagt der Bürgerschaftsabgeordnete der CDU und Landesvorsitzende der Jungen Union Klaus Peter Hesse. Zu tun habe man es mit einer „kommunistischen Kaderpartei“, die auf „Menschenrechtsverletzungen, Terror und Diktatur gewachsen ist“. Dabei geht es nicht etwa um Geschäfte deutscher Unternehmer mit China. Nein, Stein des Anstoßes ist der Hamburger „Edgar gratis Postkarten Service“, der auch eine Werbekarte der PDS führt. „Kohl muß weg!“verlangt die. Das erzürnte Hesse derart, daß er den „Fußkranken der sozialistischen Wanderungsbewegung“die rote Karte zeigen will. „Kommunisten-Propaganda raus aus Hamburgs Kneipen!“fordert der Abgeordnete, dessen Partei als einzige keine Postkarten drucken ließ. Umso größer ist nun sein Ärger: Die PDS habe noch im Bürgerschaftswahlkampf „nach dem tollen Einsatz der Bundeswehr am Oderbruch unsere Soldaten als Mörder bezeichnet.“An der personellen Besetzung der Partei, folgert Hesse, „hat sich nicht viel geändert“. Gastwirte sollten „politische Werbung aus den Gaststätten raushalten“. Ob er damit auch die Postkarten der FDP meinte? rast
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen