: Unterm Strich
Finnen haben es gut. Getreu dem Motto „Jeder Mensch ein Kunstbetrachter“ können sie in Helsinki Saunabesuch und Kunstinteresse gleichzeitig befriedigen: vorbildlich angenehm. Am Montag wurde im Kunstmuseum Skjöbelhalle eine „Skulptur“ des schwedischen Bildhauers Peter Johannson für drei Wochen geöffnet. Sie besteht aus einem zweistöckigen Schwitzbad, in dem sich jeweils 60 Frauen und Männer – nach Geschlechtern getrennt – aufhalten können. Wer im oberen Stockwerk schwitzt, ist ebenso ein Teil der Installation wie der, der eine Etage tiefer kalte Bäder nimmt. Der 1964 geborene Johansson erklärte, er wolle mit seinem Kunstwerk „kollektive Erfahrungen ermöglichen“. Die Museumsleitung hat dem allerdings, wie die Agenturen zu melden wissen, „enge Grenzen gesetzt“ und gemeinsame Saunagänge für Männer und Frauen nur in Badehose oder Badeanzug zugelassen. Eigene Badetücher sind verboten; statt dessen erhalten alle Saunabesucher mit dem Museumsticket auch ein Museumshandtuch.
Hat es für Johnny Cash nun mit „Folsom Prison Blues“ oder gar „I walk the line“ ein Ende? Der amerikanische Countrysänger leidet an der Parkinsonschen Krankheit. Der 65jährige Cash sagte deshalb alle Termine bis Ende des Jahres ab, darunter etwa ein Dutzend Konzerte sowie eine Buchtour, auf der er für seine Autobiographie werben wollte. Die Schüttellähmung sei so weit fortgeschritten, daß Cash Medikamente nehmen müsse, erklärte eine Sprecherin seiner Plattenfirma American Recordings. In einer Presseerklärung sagte Cashs Manager Lou Robin, der Sänger erwarte, wieder normal arbeiten zu können, sobald sich sein Zustand stabilisiert habe. Bereits am Samstag hatte er in Flint im US-Staat Michigan über seine Krankheit gesprochen, nachdem ihm während eines Konzerts sein Plektrum heruntergefallen war und er beim Versuch, es aufzuheben, fast gestürzt wäre. Das Publikum reagierte nach einem Bericht der Zeitung The Flint Journalmit Gelächter. „Das ist nicht lustig“, zitierte das Blatt den Sänger. „Aber ich weigere mich, der Krankheit einen Platz in meinem Leben einzuräumen.“
Der Alt-Beatle Paul McCartney will dem italienischen Super-Tenor Luciano Pavarotti helfen, eine neue Musikschule im bosnischen Mostar zu eröffnen. Wie McCartney am Montag in London sagte, will er dazu im Dezember nach Mostar reisen, um dem Italiener als Vermittler zur Seite zu stehen. Immerhin hat McCartney das „Liverpool Institute for the Arts“ angeschoben. Pavarotti sammelte mit Unterstützung der Londoner Hilfsorganisation „War Child“ rund 3,5 Millionen Pfund (knapp zehn Millionen Mark) durch Konzerte und Aufnahmen für die Schule in Mostar. Sie soll auch ein Zentrum für Musiktherapie erhalten, in dem die vom Krieg in Exjugoslawien geschädigten Kinder behandelt werden können.
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