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Öko statt Birne

■ Energiesparlampen sind wirtschaftlich lohnend und inzwischen in fast allen Formen zu haben

Die Umstellung von Sommer- auf Winterzeit zwingt mal wieder zum Umdenken am Standort Wohnung. Der Umstand, eine kaputtgegangene Birne zu ersetzen, läßt sich nicht länger hinausschieben. Aber muß es überhaupt eine Birne sein? Wer im Laden die Energiesparlampe sieht, greift nicht unbedingt spontan zu. Zehn bis fünfzig Mark können die Dinger kosten. Doch es lohnt sich. „Strom spart man mit den Energiesparleuchten ab der ersten Minute“, sagt Ute Steinhauf, Betriebsassistentin und Lampen- Fachfrau bei der Bewag. Eine Energiesparlampe hat durchschnittlich ungefähr eine fünffache Lichtausbeute gegenüber einer Glühbirne. Mit fünfzehn Watt kann das Öko-Produkt so hell leuchten wie die altmodische Verwandte mit 75 Watt. Einige Minuten dauert es allerdings, bis die volle Leuchtstärke erreicht ist.

Bei Kälte können Energiesparlampen seltsame Überraschungen bereiten. Wenn sie nicht kältefest gebaut sind, läßt ihre Leistung bei weniger als zehn Grad Celsius nach, bei Frost ist es irgendwann ganz duster. Die Öko-Lampen enthalten Quecksilberdampf, der bei niedriger Temperatur in flüssige Form übergeht.

Eine Glühbirne geht nicht so schnell aus, sie erreicht schließlich über 2.000 Grad. Der größte Teil ihrer Energie geht zum Heizen drauf, nur fünf Prozent werden zum Leuchten genutzt. Nach 1.000 Betriebsstunden sind sie am Ende. Da schneiden Energiesparlampen besser ab. Ungefähr 5.000 Betriebsstunden sind üblich, hat die Stiftung Warentest herausgefunden (test-Heft 10/95). Genaueres hängt vom Einzelfall ab: Wenn man die Lampen oft ein- und ausknipst, gehen sie schneller kaputt.

Die Entsorgung der Energiesparlampe ist etwas aufwendig. Quecksilber gehört schließlich in den Sondermüll, auf der Verpackung muß das allerdings nicht erwähnt werden. Zersplittert die Lampe, verdampfen die rund fünf Milligramm des giftigen Metalls schnell. Unfälle mit den Öko-Lampen seien ähnlich riskant wie welche mit Fieberthermometern, schätzt Steinhauf von der Bewag.

Auch Elektronikschrott fällt an, bei ausgereiften Modellen sogar mehr als bei älteren: Die neueren Öko-Lampen haben meist eine eingebaute Zündung. Bei der älteren Bauweise steckt man die Birne auf einen Adapter, der mehrere Leuchten überdauern kann.

Die neueren Modelle arbeiten fast alle mit elektronischer Zündtechnik. „Wir empfehlen immer die elektronische Version“, sagt Steinhauf. Bei Lampen mit Glimmzünder sei manchmal sogar radioaktives Krypton eingesetzt worden. Auch im Normalbetrieb hat die neuartige Zündung Vorteile. „Bei elektronisch gezündeten Lampen kann das Auge das Flimmern nicht wahrnehmen“, sagt Steinhauf. Diese Lampen sind zudem leichter als die älteren. Zweiteilige Lampen können dagegen durchaus ein Pfund wiegen. „Da kann es schon passieren, daß die Lampe an ihrem Seilzug in der Küche langsam nach unten sinkt“, so Steinhauf. Im arg bröckeligen Altbau kann es den Dübel schon mal aus der Decke ziehen.

In der Energieberatung der Bewag kann man sich informieren und die Lampen für zehn Mark zur Probe ausleihen. Energiesparlampen, die ein sehr weißes Licht geben, sind nicht mehr auf stab- oder U-förmige Ausgaben beschränkt. Wie bei normalen Glühbirnen gibt es ein ballonförmiges Modell, das dem traditionellen Porzellanschirm ähnelt. Matthias Fink

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