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Betr.: Kurt Lange

Kurt Lange (51) gilt als der profilierteste und einflußreichste Gewerkschaftsführer Berlins. Seit 1988 steht er an der Spitze der Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (ÖTV), der mit rund 130.000 Mitgliedern größten Arbeitnehmerorganisation des Landes. Für sein offensives, oft aggressives, dabei aber politisch geschicktes Eintreten für die Beschäftigten zollen ihm auch seine GegnerInnen Respekt. Langes Verhältnis zur SPD-Spitze – er sitzt im Landesausschuß der Partei – ist mittlerweile stark unterkühlt, weil Fraktionschef Klaus Böger und Finanzsenatorin Annette Fugmann-Heesing durch Privatisierung der öffentlichen Betriebe den Landeshaushalt sanieren wollen. Mit massiven Drohungen und Streiks gelang es dem Privatisierungsgegner Lange bislang, die tarifliche Absicherung der Beschäftigten auch für den Fall des Verkaufs von Betrieben zu erhalten und Kündigungen zu vermeiden. Bei der Arbeitszeitverkürzung im öffentlichen Dienst, die neue Jobs schaffen könnte, blockierte Langes ÖTV, um den Beschäftigten die damit verbundenen Lohnverluste zu ersparen. In der Gewerkschaft gibt es für Lange gegenwärtig keine Möglichkeit, höher hinauszukommen. Der Sprung in die Bundesleitung vor einiger Zeit klappte nicht. Mit seiner neuen Karriere als Unternehmensvorstand empfiehlt Lange sich für weitere Aufgaben. koch

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