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Druck weg von Druckwerkstatt?

■ Für die bedrohte Druckwerkstatt im Bethanien-Krankenhaus zeichnet sich Lösung ab. Kulturausschuß berät heute

Für die von Schließung bedrohten Druckwerkstatt des Berufsverbandes Bildender Künstler (BBK) im ehemaligen Bethanien-Krankenhaus in Kreuzberg zeichnet sich eine Lösung ab. Neuer Träger soll die „Künstlerhaus Bethanien GmbH“ werden. Heute tritt der Kulturausschuß des Abgeordnetenhauses zusammen, um über die notwendigen Veränderungen der Haushaltstitel zu beraten.

Nachdem am 1. Oktober die Abteilungen Hoch- und Offsetdruck geschlossen wurden, haben die Künstlerinnen Marietheres Finkeldei und Knut Werner-Rosen vom „Anti-Amputations-Komitee“ ein Konzeptpapier erstellt. Danach soll es möglich sein, die Leistungen der Druckwerkstatt ohne finanziellen Mehraufwand wieder in vollem Umfang anzubieten.

Bei der Suche nach einem eventuellen neuen Träger ist man bei der Künstlerhaus Bethanien GmbH fündig geworden. Die betreibt in dem ehemaligen Hospital am Mariannenplatz, in dem auch die Druckwerkstatt untergebracht ist, bereits das international renommierte Atelierhaus.

In ihrer Stellungnahme erheben Finkeldei und Werner-Rosen schwere Vorwürfe gegen die Leitung des Berufsverbandes Bildender Künstler. Den Verantwortlichen im Kulturwerk, die die Druckwerkstatt zu einem „Multimedia“-Labor ausbauen wollen, fehle dafür das grundlegende „inhaltliche und technische Verständnis“. Ebensowenig sei ein detailliertes Konzept für die Umsetzung der Pläne zu erkennen.

In ihrem Gegenentwurf rechnen Finkeldei und Werner-Rosen vor, daß durch eine innerbetriebliche Neuorganisation und Einsparungen in der Verwaltung die Stellen in den Abteilungen Hoch- und Offsetdruck wieder besetzt werden könnten. Auch der Bereich digitale Bildverarbeitung soll erweitert werden, die erforderlichen Mittel könnten von der Lottostiftung sowie weiteren Sponsoren kommen. Da sich die Leitung des Kulturwerks nicht kompromißbereit zeige, sei es nötig, kurzfristig eine neue Trägerschaft einzugehen, um die Druckwerkstatt so bald wie möglich wieder in vollem Umfang zu nutzen. Tatsächlich bedarf es dazu rein administrativ nicht viel: Der Etat der Druckwerkstatt müßte nur aus dem Haushaltstitel Kulturwerk gestrichen und ein paar Zeilen weiter in den des Künstlerhauses Bethanien übertragen werden.

Für dessen Leiter Michael Haerdter geht es bei der möglichen Übernahme vor allem um eine verwaltungstechnische Zusammenarbeit. Eine „Vereinnahmung der Druckwerkstatt“ sei nicht vorgesehen, auch beabsichtige man keine Konfrontation mit dem BBK. Entscheidend sei, die Druckwerkstatt am Standort Bethanien zu halten. Ulrich Clewing

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