: Zusatzgerät erspart das Ausschalten
■ Stadtwerke verkaufen ihren Kunden eine Sparbox für Standby-Betrieb
Freiburg (taz) – Ganze zwei Atomkraftwerke könnten in Deutschland sofort abgeschaltet werden, wenn auf Standby an Elektrogeräten verzichtet würde – hatte der Bund für Umwelt und Naturschutz errechnet. Weil man den Menschen aber den komplizierten Gebrauch der Aus-Taste am Fernseher nicht zumuten kann, haben die Freiburger Stadtwerke FEW sich jetzt etwas einfallen lassen. Sie haben für ihre Kunden eine Box herausgebracht, mit der die Leistungsaufnahme des Fernsehers im Standby-Betrieb von 15 Watt auf 0,15 Watt gesenkt werden kann. So wollen die Stadtwerke den Stromverbrauch in Freiburg um 150.000 Kilowattstunden jährlich senken und zugleich „die „Entwicklung des Unternehmens vom reinen Stromversorger zum Dienstleister“ dokumentieren.
„TV-Spar-Max“ nennt sich das Gerät, das auch von den Stadtwerken in Hannover und Karlsruhe propagiert wird. Für 39 Mark verkauft die FEW die Box, die sich in längstens drei Jahren durch Stromersparnis amortisiert haben soll. Vielleicht ist es doch einfacher, den Stecker zu ziehen, wenn im TV nichts Brauchbares läuft – ob die Käufer der Boxen daran gedacht haben? Bernward Janzing
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen