piwik no script img

Anschläge gegen jüdische Einrichtungen

Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es in Deutschland schon in den 50er Jahren wieder Anschläge auf Synagogen sowie Schändungen jüdischer Friedhöfe und Einrichtungen. In den 80er und 90er Jahren nahmen die Anschläge vor dem Hintergrund der wiederaufkeimenden rechtsradikalen Szene zu. Im vergangenen Jahr sind laut Bundeskriminalamt 1147 Straftaten gegen Juden oder jüdische Einrichtungen verzeichnet worden. Nachfolgend die schlimmsten Anschläge:

25. Dezember 1959: Unbekannte schänden die Kölner Synagoge mit Parolen wie „Deutsche fordern, Juden raus“.

Juni/Juli 1965: Serie von antisemitischen Friedhofschändungen im Bundesgebiet. „Raus mit den Juden“, „Heil Hitler, der große Führer“ steht auf Grabsteinen.

13. Juni 1965: Der Gedenkstein für die 1938 zerstörte jüdische Synagoge in Bamberg wird vor seiner Einweihung mit der Parole „Judas verrecke“ beschmiert.

23. Februar 1973: Auf dem jüdischen Friedhof von Burgkunstadt (Bayern) werden etwa 550 Grabsteine geschändet.

12. Oktober 1981: Unbekannte schänden eine Synagoge in Gießen und mehr als 100 Grabsteine.

2. September 1985: Zwei jüdische Friedhöfe im Kreis Aschaffenburg werden verwüstet.

3. November 1992: Zerstörung von 90 Grabmälern und -steinen auf dem jüdischen Friedhof in Wuppertal.

25. März 1994: Brandanschlag auf die Lübecker Synagoge. Ein Molotowcocktail wird in das Gebäude geworfen, in dem sechs Familien leben. Verletzt wird niemand. Die vier Täter wurden vor kurzem vom Oberlandesgericht Schleswig zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.

Jahr 1994: Zahlreiche Verwüstungen von jüdischen Friedhöfen im Bundesgebiet. Grabsteine werden beschmiert, umgestoßen und zerstört. dpa

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen