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Elfjährige in Ohlstedt vergewaltigt

■ Großangelegte Polizeifahndung / Parallelität zu „Fall Luisa“

Mit einem Großaufgebot fahndet die Sonderkommission „Ohlstedt“ der Hamburger Polizei nach einem etwa 50 Jahre alten Mann, der am Freitag abend ein 11jähriges Mädchen vergewaltigt hat. „Bislang gibt es noch keine heiße Spur“, so ein Polizeisprecher.

Bei einer großangelegten Spurensuchaktion mit zwei Zügen Bereitschaftspolizei und dem Hubschrauber „Libelle 1“ in Ohlstedt und Duvenstedt konnte die Polizei allerdings am Samstag Täter-Hinweise sammeln. Ein Polizeisprecher: „Es hat Spuren gegeben, die gesichert worden sind.“ Mit Hilfe von Spezialisten des Bundeskriminalamtes konnte die Polizei überdies nach den Angaben der 11jährigen ein Phantombild anfertigen.

Das Mädchen war am frühen Freitag abend mit dem Rad von zu Hause weggefahren, um einen vergessenen Pullover zu holen. Nach ihrer Darstellung lockte der Mann sie zu seinem Auto, stieß sie hinein und fuhr mit ihr davon. Er bedrohte sie mit einem Messer und vergewaltigte sie im Fahrzeug. Dann setzte er sie in Duvenstedt aus, wo sie am Abend blutverschmiert von Anwohnern aufgefunden wurde.

Der Täter, dessen Alter von dem Opfer auf Ende 40 geschätzt wurde, sei blond, habe eine Halbglatze, Ränder unter den Augen und ein ungepflegtes Äußeres. Offenbar sei er starker Raucher, da der Boden des Autos mit Zigarettenkippen übersät gewesen sei. In seinem Auto lag eine Aktentasche mit einem Aufkleber: „Ich liebe Dich“. Bei dem Wagen habe es sich um ein gelb-graues, älteres Mittelklassefahrzeug mit vier Türen gehandelt.

Aufgrund von Parallelitäten ermittelt dieselbe Sonderkommission, die seit September '94 den Fall Luisa untersucht. Das neunjährige Mädchen, das ebenfalls in Ohlstedt von einem Sexualstraftäter entführt, zwei Tage lang gefangengehalten und mehrfach vergewaltigt worden war, hatte eine ganz ähnliche Täterbeschreibung abgegeben. Der Fall ist bis heute ungeklärt. kva

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