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Sampras und Björkman im ATP-WM-Halbfinale

Hannover (taz) — Patrick Rafter hatte das Unheil geahnt. „Ich habe mit seinem Aufschlag zu kämpfen“, sagte der Australier schon vor dem Match gegen Pete Sampras, „ich weiß einfach nicht, wo er hingeht.“ Das war gestern mehr als deutlich zu sehen. Sampras hingegen wußte fast immer, wo die Aufschläge von Rafter hingingen, und bewies dies mit krachenden Returns. Der Weltranglistenerste ließ Rafter beim 6:4, 6:1 nicht einmal die Chance, wenigstens jenen einen Satz zu gewinnen, der ihn ins Halbfinale der Hannoveraner ATP-WM gebracht hätte. Eben noch als Favorit gehandelt, war der Weltranglistendritte plötzlich draußen, während Sampras heute gegen den Schweden Jonas Björkman um den Einzug ins Finale spielen darf.

Freuen durfte sich auch Carlos Moya, den eine Reihe von glücklichen Umständen ins andere Semifinale gegen Jewgeni Kafelnikow brachten: ein etwas obskures Reglement, das bei Punkt- und Satzgleichheit nicht den direkten Vergleich berücksichtigte; die Verletzung von Rusedski, für den Thomas Muster gegen Moya als gutwilliger, aber völlig chancenloser Ersatzmann einsprang; und ein Sampras, der am ersten Tag gegen den Spanier völlig von der Rolle war.

Der zweite große Verlierer des gestrigen Tages war Michael Chang, der durch eine 4:6,5:7-Niederlage gegen Björkman ausschied, obwohl er erheblich besser spielte als tags zuvor bei seinem Debakel gegen Kafelnikow. Aber die Wege des Herrn sind eben unerforschlich. Selbst für Michael Chang. Matti

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