: Wahlpropaganda
■ betr.: „Von Köchen und Kell nern“, taz vom 14.11. 97
Was uns FDP-Mitglied Daimagüler da serviert hat, riecht und schmeckt verdammt nach Wahlpropaganda für seinen ums Überleben kämpfenden Karriereristenverein. Fischer, Trittin und Co. „ordnen alles der Machtoption 98 unter und scheinen keine eigenen Überzeugungen mehr zu kennen“, so der Jungliberale in seinem verbalen Rundumschlag in Sachen bündnisgrüner Opportunismus. D'accord – nur, verhalten sich die Herren Gerhardt, Westerwelle und Solms etwa anders? Wenn er es denn wirklich so beklagenwert findet, daß die Vertreter „einer alternden Generation“ ihre „letzte Chance“ nutzen, um „in Bonn/ Berlin Minister spielen zu dürfen“, was macht Daimagüler dann eigentlich noch in der Partei, deren einziger Zweck mittlerweile darin besteht, den politischen Machthunger ihrer führenden Leute zu stillen? Und was wäre denn die Alternative zu Rot-Grün? Welche andere Koalition wäre denn in der Lage und gewillt, mehr Demokratie zu wagen? Ich warte schon gespannt auf Daimagülers nächsten Debattenbeitrag, in dem er einem FDP/PDS-Bündnis das Wort redet. Uwe Tünnermann, Lemgo
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen