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Väter: Opfer des „herr“schenden Matriarchats

■ betr.: „Polemik im Herrenmaga zin“, taz vom 22.11.97

[...] Wann endlich geben die Damen von der taz, der taz eine Chance, wie im Spiegel über die Sauereien zu berichten, die unter dem Deckmäntelchen „zum Wohle des Kindes“ in diesem unseren Land jeden Tag neu geschehen dürfen. Oder sollen in der ach so fortschrittlichen linken taz weiter nur so gutrecherchierte staatstragende Artikel wie von Barbara Debus zu diesem Thema erscheinen? Ralf Spiller, Berlin

[...] Über die alltägliche Diskriminierung, durch Gesetz und Verwaltungshandeln kann noch viel recherchiert und geschrieben werden. Das was Matussek dargelegt hat, war nur ein kleiner Ausschnitt der diskriminierenden Lebenswirklichkeit von Vätern und damit auch der täglichen Gewalt, die Kindern durch den direkten und/ oder subtilen Ausschluß ihrer Väter angetan wird. Die Zukunft wird es an den Tag bringen. Nicht nur die Bundesregierung beklagt den Zusammenhang alleinerziehender Mütter und Heimerziehung. Allein in Hamburg kommen 98 Prozent der Kinder von alleinerziehenden Müttern in den Genuß der „Hilfe zur Erziehung“. Es wäre auch mal an der Zeit, die Nasen junger Menschen in den Jugendgefängnissen zu zählen, die nur bei der Mutter aufgewachsen sind, bei denen die Väter direkt oder indirekt ausgeschlossen wurden. [...] Armin Emrich, Berlin

[...] Das ist nicht die Art, mit der Frauen auf die Dauer gleichwertige Positionen in allen wichtigen gesellschaftlichen Bereichen bekommen können. Oder möchte Frau Debus eine Frauenquote für Spiegel-Artikel einführen – nach dem Motto: drei Sätze Matussek, drei Sätze Debus? Dann könnte Matussek immer eine passende Vorlage liefern und Frau Debus könnte dann hinterherschreiben: nein, stimmt nicht!

[...] Es wird auch für die taz Zeit, die ideologische Brille abzunehmen und zu schauen, wie's draußen im Lande wirklich zugeht. Es muß gerechter werden – und es geht da nicht um Besitzstände. Thomas M. Reuter, Gröbenzell

Ihr tendenzieller Artikel über Herrn Matussek deutet sehr stark auf eine Begriffsverwirrung des Wortes „Polemik“ Ihrerseits hin. Der Duden könnte da Abhilfe schaffen. Wäre doch Ihr Artikel wenigstens „polemisch“ statt „diffamierend“, dann hätten Sie nicht so weit unter die Gürtellinie gemußt. [...] Gerhard Hanenkamp, Surwold

[...] Die vielleicht etwas eigenwilligen Interpretationen einiger Statistiken durch Herrn Matussek stehen in keiner Relation zu den typischen verfälschenden Darstellungen von Statistiken in den Artikeln der Mütterszene. Sicherlich gibt es Väter, die kein Interesse an ihren Kindern haben (genauso wie es auch Mütter gibt, die ihre Kinder verlassen), nur diese Väter wollen auch kein Besuchs- oder Sorgerecht.

Wenn die Finanzfragen von Sorgerechtsfragen abgekoppelt würden, könnte dieses Thema auch schnell geklärt sein (siehe Dänemark), das wird aber durch die Mütterfraktion seit Jahren erfolgreich verhindert. [...] Dietrich Kraemer, Köln

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