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Betr.: Georges Perec, Robert Bober: "Geschichten von Ellis Island oder Wie man Amerikaner macht"

Vorne ging man als Auswanderer rein, hinten kam man als Einwanderer raus. Ellis Island, die „Insel der Tränen“, wenige hundert Meter vor der Südspitze Manhattans und gleich neben der Freiheitsstatue gelegen, war eine Art Fabrik zur Herstellung von Immigranten: The making of Americans im industriellen Sekundentakt. Die beiden französischen Schriftsteller Georges Perec und Robert Bober machten über Ellis Island einen Dokumentarfilm und nun aus dem Interview- und Bildmaterial ein Buch. Es ist eine so statistisch-zurückhaltende wie poetisch-imaginative Annäherung an diesen Ort, durch den zwischen 1892 und 1954 fast 16 Millionen Menschen geschleust wurden, die meisten in der Zeit bis zum Ersten Weltkrieg. Es waren die Armen, die hier landeten und einer ärztlichen Untersuchung unterzogen wurden. Nur die Gesunden waren als zukünftige Amerikaner willkommen. Zu den rund zwei Prozent der Abgewiesenen gehörte auch der Urgroßvater von Robert Bober. So kommt es, daß Bober Franzose ist.

Georges Perec, Robert Bober: „Geschichten von Ellis Island oder Wie man Amerikaner macht.“ Aus dem Französischen von Eugen Helmlé. Wagenbach, Berlin 1997, 160 Seiten, 48DM

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