: Vorteil EU-Kommission: TV-Kartell lenkt ein
München/Hamburg (dpa) – Beim Streit zwischen Bertelsmann/Kirch und der EU-Kommission über den Vorvollzug der Digitalpläne der Konzerne zeichnet sich eine Einigung ab. Der Bertelsmann-Konzern erwartet für Montag abend in Brüssel die Unterzeichnung einer Vereinbarung mit der EU-Kommission, so ein Sprecher. Einen Focus-Bericht, demzufolge das Bertelsmann/Kirch gehörende Pay-TV Premiere ab sofort den Digitaldecoder d-Box nicht mehr verkaufen wird, wollte Bertelsmann „nicht ausdrücklich dementieren“. Die EU-Kommission hatte die Medienunternehmen Bertelsmann und Kirch aus wettbewerbsrechtlichen Gründen vor einer Vermarktung der d-Box gewarnt und mit hohen Bußgeldern gedroht, die mehrere hundert Millionen Mark schwer sein können. Erst müsse die vertraglich vereinbarte Zusammenarbeit beider Konzerne genehmigt sein. Dem Bericht zufolge sagten die Bertelsmann-Vorstände Michael Dornemann und Siegfried Luther am Freitag abend bei einem Gespräch in Brüssel EU-Wettbewerbskommissar Karel van Miert zu, die Entscheidung über die Genehmigung der Allianz abzuwarten. Bis dahin gehe keine d-Box mehr in den Handel, heißt es. Schon ausgelieferte Decoder würden aber nicht zurückgerufen.
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