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„Alles sicher. Aber irgendwas ist schiefgelaufen.“

■ Flughafen: Wie konnten Jugendliche unbehelligt in ein Flugzeug gelangen?

Mit Sicherheit ein Flop auf dem Hamburger Flughafen. Trotz moderner Sicherheitstechnik und Bewachung durch den Bundesgrenzschutz (BGS) ist es am Freitagabend zehn Jugendlichen gelungen, in die Sicherheitszone des Airports einzudringen und ein „Sit-in“in einer – zu Reinigungsarbeiten auf dem Vorfeld geparkten – Boeing 757 der „Lufthansa“-Tochter „Condor“zu veranstalten. Um zwei Uhr morgens lösten verdutzte BGS-Beamte das Meeting auf.

Die BGSler hatten die ungebetenen Gäste erst bei einem Routinegang aufgespürt, als sie „ungewöhnliche Stimmen“an Bord wahrnahmen, die nicht vom Reinigungspersonal stammten. Die Gruppe versuchte zu flüchten. Vier konnten entkommen, sechs Kids im Alter von 14 und 15 Jahren wurden der Hamburger Polizei übergeben.

Erste Meldungen über eine wilde Party in der „first class“sind allerdings unzutreffend. Flughafensprecherin Karin Dannel: „Die haben weder etwas getrunken noch etwas gegessen oder beschädigt. Die haben nur da gesessen und geguckt.“Die Maschine habe am Samstag planmäßig starten können.

Dennoch ist das Entsetzen über die Sicherheitspanne groß. Auch gestern nachmittag herrschte noch Ratlosigkeit. Dannel: „Wir wissen immer noch nicht, welchen Weg sie genommen haben.“Es gebe keine Beschädigungen an den Zäunen, lediglich ein kleines „eingedelltes Stück“sei lokalisiert worden. Das aber stamme von den Geflüchteten. Dannel: „Das ist noch nicht der Hinweg.“taz-Informationen, die Kids könnten über einen der mit Codesystemen gesicherten Terminalausgänge auf das Vorfeld gelangt sein, wollte sie ungern kommentieren. „Eigentlich ist das unmöglich, aber richtig ausschließen können wir nichts.“

„Wären die über einen Zaun von der Seite her gekommen, hätte das auffallen müssen“, glaubt eine Sicherheitsexpertin. „Sonst müßte der BGS schon echt gepennt haben.“Wahrscheinlicher sei, daß die Kids vom Terminal gekommen und irrtümlich für eine Reinigungskolonne gehalten worden seien.

Vorwürfe über massive Sicherheitsmängel weist Flughafensprecherin Dannel zurück. „Es ist im Prinzip alles in Ordnung, es ist alles sicher. Es muß nun gecheckt werden: Was ist da schiefgelaufen?“Die Flughafen AG wartet daher mit Spannung auf die Ermittlungsergebnisse der Polizei. Da die Jugendlichen die Aussage „professionell“verweigern, ist mit ersten Erkenntnissen nicht vor heute zu rechnen, wenn „die Verantwortlichen die Sache“rekonstruiert haben, so ein Polizeisprecher: „Und das ist vorrangig Sache des BGS.“

Trotz des Vorfalls wird allseits vor überzogenen Überwachungs- und Sicherheitskonzepten gewarnt. Karin Dannel: „Gefängnisähnliche Abschottungsmaßnahmen kommen nicht in Betracht.“Und die Expertin bestätigt: „Alles Augenwischerei. Absolute Sicherheit gibt es auf einem Flughafen nicht.“Daß haben in der Vergangenheit mehrfach als Reisende getarnte Journalisten demonstriert, denen es trotz Sondenabtastung gelang, Waffen in Sicherheitszonen zu schmuggeln. Auch in Hamburg. Kai von Appen

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