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„Jonny“ ohne Anschluß

■ Telefonsex: Neue Beweise gegen CSU-Politiker

Berlin (taz) – Allem Anschein nach ist der Mann nicht nur dreist, sondern auch dumm. Dümmer als die Polizei erlaubt, sozusagen. Allem Anschein nach hatte der bayrische Landtagsabgeordnete Hans Wallner nicht nur für 25.000 Mark auf Staatskosten Telefonsex. Er hat einige Gespräche auch mitgeschnitten und sich die Nummern der Sexlines handschriftlich notiert. Ermittler fanden die Notizen in Wallners Auto und Büro und legten sie mit weiterem „erdrückendem“ Beweismaterial (Spiegel) dem bayrischen Landtag vor. Der hob im Dezember die Immunität des CSU-Abgeordneten auf.

Die Beweise scheinen in der Tat erdrückend. Drei Hostessen hätten Wallners Stimme wiedererkannt. Wallner habe sich am Telefon als „Jonny“ vorgestellt und sei ein „interessanter Anrufer“, ja: „Charmeur“ gewesen. Einer der Damen habe Wallner seine Handynummer gegeben, einer anderen erzählt, er betreibe „Politik als Nebenjob“. Die Anrufe hätten nur in Sitzungswochen stattgefunden. In einer Woche seien 6.300 Mark für „Dating line“ und den „Fanny Hill Club“ vertelefoniert worden.

Der 47jährige Wallner bestreitet die Vorwürfe. Er behauptet, die Telefonanlage des Landtags sei manipuliert worden. Dafür gab es aber keine Beweise. Die Staatsanwaltschaft will jetzt wegen Betrugs einen Strafbefehl beantragen. hap

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