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Kurse und Währungen stürzen weiter

■ Die Krise in Südostasien dauert an – auch Hongkong betroffen

Hongkong/Singapur (dpa) – Die anhaltende Finanz- und Währungskrise in Asien hat gestern die großen Börsen in Hongkong und Singapur ein weiteres Mal mitgerissen. Der Hongkonger Hang- Seng-Index rutschte unter die psychologisch wichtige 10.000-Grenze. Angeführt von der indonesischen Rupiah, die 15 Prozent gegenüber dem Vortag verlor, verloren auch die anderen Währungen weiter an Wert. Die Unzufriedenheit der Märkte mit der als „völlig unrealistisch“ kritisierten Haushaltsvorlage des indonesischen Präsidenten Suharto griff auf die gesamte Region über. Nur die Börsen in Tokio und Seoul schlossen etwas fester. Die EU-Kommission sieht weiterhin keine Gefahr für Europa: Es gebe keinen Grund, die Wachstumserwartungen der EU von 3 Prozent in diesem Jahr nach unten zu korrigieren, sagte gestern Wirtschaftskommissar Yves-Thibault de Silguy.

Neue Sorgen um das Zinsniveau und die Anbindung des Hongkong-Dollars an die US-Währung ließen den Börsenindex in Hongkong um knapp 6 Prozent fallen. In Singapur gab der STI-Index um 5 Prozent nach. Immer stärker wird der bisher wirtschaftlich stabile Stadtstaat damit in die Turbulenzen der Region gerissen. Singapurs Banken müssen um Kredite an Indonesien in Milliardenhöhe fürchten. Nachdem auch der Singapur- Dollar unter dem Eindruck der indonesischen Krise auf 1,80 zum US-Dollar und damit den tiefsten Stand seit über sechs Jahren fiel, sah sich die Zentralbank zu einem „Warnschuß“ veranlaßt. Man werde die Landeswährung „entschlossen verteidigen“, hieß es.

Auch der thailändische Baht, der malaysische Ringgit und der philippinische Peso fielen auf neue Tiefststände zum US-Dollar. Die Börse in Manila verlor 4 Prozent, in Indonesien 3 Prozent.

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