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Eine Karriere wie aus dem Bilderbuch

Arno Klarsfeld wurde am 27. August 1966 in Paris geboren. Er ist der Sohn von Serge und Beate Klarsfeld, die bekanntgeworden sind, weil sie unerbittlich nach ehemaligen Nazigrößen recherchiert haben. So hat Beate Klarsfeld schon 1971 den Gestapo- Chef von Lyon, Klaus Barbie, in Bolivien aufgespürt; 1982 identifizierten sie und Serge Klarsfeld Alois Brunner, die rechte Hand von Adolf Eichmann, der die sogenannte Endlösung der Judenfrage organisierte.

Arno Klarsfeld machte eine regelrechte Bilderbuchkarriere. Obwohl er an fünf Gymnasien wegen „Frechheit“ von der Schule geflogen war, schaffte er mit 16 das Abitur – was auch in Frankreich besonders früh ist. Mit 22 absolvierte er seine juristische Abschlußprüfung und wurde anschließend in Frankreich als Anwalt zugelassen. Noch Student, assistierte er 1987 im Prozeß gegen Klaus Barbie.

Von 1989 bis 1991 lebte er ständig in den USA, machte dort seinen Hochschulabschluß und erwarb sich eine Zulassung als Anwalt in New York und Kalifornien. 1994 kehrte er endgültig von New York nach Paris zurück und trat im Touvier-Prozeß als Anwalt der Nebenklage auf.

Ein Jahr später erschien sein erster Roman „Les Dieux ne songent qu'à mourir“ (Die Götter denken nur ans Sterben), es folgten zahlreiche Veröffentlichungen zu den unterschiedlichsten Themen. Im vorigen August erschien sein zweiter Roman „Les BÛtons“ (Die Stöcke). Die Hauptfigur des Romans, Antonin Krystal, der auch schon in Klarsfelds erstem Roman auftaucht, ähnelt verblüffend dem Autor.

Seit Oktober 1997 vertritt Klarsfeld neben zehn anderen Nebenklägern die Vereinigung der „Söhne und Töchter der jüdischen Deportierten in Frankreich“ im Kollaborationsprozeß gegen Maurice Papon. kn

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