piwik no script img

KommentarFarbe bekennen

■ Jetzt Geld für Unis sichern

Die Krokodilstränen sind noch nicht getrocknet. Was haben wir im vergangenen Jahr in Bremen und anderswo aus Politiker-Mund für Wehklagen vernommen: Die Universitäten seien schlecht ausgestattet, arbeiteten am Rande des Kollapses, die Proteste der Studierenden verdienten Unterstützung. Schließlich werde in und um die Lehr- und Forschungstempel der Fortschritt gesichert.

Nun kann die Politik in Bremen den Tränen Taten folgen lassen: Die Verhandlungen darüber, wieviel Geld dem Land seine Hochschulen künftig wert sind, haben begonnen. Es geht nicht um das Feilschen über detaillierte Etatposten, sondern ums große Ganze, um die gesamten Kosten der Wissenschaft, Forschung und Lehre in Bremen. Hierbei wird sich erweisen, wieviel das Gerede von der Bedeutung der Wissenschaft zur Sicherung des „Standorts“wert ist.

Die in den Hochschulen regierende Professorenriege soll mit einer Finanzierungsgarantie aber keinen Freibrief bekommen. Klare, verbindliche Abmachungen sind gefordert, die es den Hochschulleitungen erlauben, mit der bisher unter dem Spardruck betriebenen Flickschusterei Schluß zu machen. Es darf aber nicht sein, daß die Politik die Hochschulen wie die Schulen sehenden Auges ins personelle Desaster laufen läßt, wenn in wenigen Jahren die große Pensionierungswelle der Professoren beginnt. Die Hochschulen brauchen jetzt Perspektive – und ausreichend Geld. Joachim Fahrun

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen