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Keine Arbeitserlaubnis für US-Bürger in Bagdad

■ Die irakische Staatsführung verbietet Waffeninspekteuren der UNO erneut ihre Tätigkeit

Bagdad/Washington (AFP/AP) Iraks Staatsführung hat gestern erneut einem Team der UN- Mission zur Zerstörung der irakischen Massenvernichtungsmittel (Unscom) ihre Tätigkeit untersagt. Begründung: In der Gruppe seien zu viele US-Amerikaner.

Bereits am Sonntag abend hatte die staatliche Nachrichtenagentur Ina gemeldet, die irakische Regierung habe bei der UNO Protest gegen die Zusammensetzung des Inspektionsteams eingelegt. Die Gruppe, die gestern in Bagdad eintraf, besteht nach irakischen Angaben aus neun US-Bürgern, fünf Briten, einem Russen und einem Australier. Der Leiter, der US- Amerikaner Scott Ritter, wurde vom Irak wiederholt der Spionage beschuldigt. Die US-Regierung wies die irakischen Vorwürfe noch am Sonntag zurück. Der Sicherheitsberater von Präsident Clinton, Sandy Berger, erklärte gegenüber dem Fernsehsender CNN, die US-Inspekteure seien Fachmänner und „keine Leute, die ihre Regierung vertreten“.

Wegen der Anwesenheit von US-Amerikanern unter den Waffeninspektoren hatte sich im November eine mehrwöchige Krise zwischen dem Irak und der UNO entwickelt. Zunächst wurden die US-Mitglieder des Landes verwiesen, durften dann aber wieder einreisen, nachdem Rußland eine Übereinkunft vermittelt hatte, wonach der Anteil von Nicht-US- Bürgern in den Unscom-Teams erhöht werden sollte. Die UNO überwacht, ob Irak alle seine Massenvernichtungswaffen zerstört, wie es in den Resolutionen des Weltsicherheitsrats vorgeschrieben ist.

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