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SPD: Keine 8.000 Karteikarten mehr

■ Aufmucken an der SPD-Basis vor den Parteiwahlen

Ohne große Aufmerksamkeit ist Anfang Januar die Mitgliederzahl der Bremer SPD unter die 8.000 gerutscht, vor zwei Jahren waren es noch 9.000. „Es ist leider so“, sagt der Ortsvereinsvorsitzende Jürgen Pohlmann aus Walle. Er hofft auf eine „Basisbewegung“in der SPD. Die Partei brauche eine politische und organisatorische Erneuerung, die für 40 Prozent anstelle der letzten 33 Prozent gut ist bei den nächsten Bürgerschaftswahlen.

Weil er den Eindruck hatte, daß die Funktionäre auf ihrer Konferenz am 28.Januar, wo die entscheidenden Kampagnen der Jahre 1998 und 1999 vorbereitet werden sollen, nur „Frontalunterricht“mit langen Reden erleben sollten, lud der Ortsverein Walle zu einer Vorbereitungssitzung am vergangenen Montag. Mehr als 80 Genossen kamen, der Landesvorstand schloß sich in letzter Minute an.

Mit welchen politischen Ideen die SPD konkret ihr verlorenes Vertrauen zurückgewinnen soll, das wird an der Basis noch beraten. Klar, daß die „Ausverkaufspolitik“der Privatisierungen an der Basis für Unmut sorgt, beim Space-Park sind die Gröpelinger aber schon wieder eher dafür. Arbeitnehmerinteressen vertreten, etwas für Alte tun, für Jugendliche, das ist das Credo „zurück zu den Wurzeln“von Jürgen Pohlmann.

Bei den anstehenden Wahlen werden Parteitagsdelegierte, Ortsvereins-, Unterbezirks- und Landes-Vorständen neu gewählt. Für Pohlmann geht es da auch vor allem um Basis. Wolfram Kaiser zum Beispiel, der sich selbst als „Linker“vorstellt und den Bundestagswahlkreis von Konrad Kunick bekommen will, hat nicht einmal ein Mandat seines Ortsvereins, kritisiert Pohlmann.

Jürgen Maly, Linker im Landesvorstand und gleichzeitig basisbewegt im Buntentor, antwortet auf die Frage nach seinen Ambitionen, am 28.3. gegen den SPD-Landesvorsitzenden Detlev Albers anzutreten, streng nach Kleiderordnung: „Wenn mein Ortsverein mich vorschlagen wird, dann werde ich da kandidieren.“ K.W.

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