Immer dieser Schuppen

■ Das Locationbüro hilft bei der Suche nach dem unbekannten Hamburg

Das macht dem Bengel so leicht keiner nach. Aber schließlich ist sein Name ja auch Bond, James Bond. Einer wie er, der die Welt schon so oft gerettet hat, daß es ihr eigentlich besser gehen müßte, der springt eben auch aus dem Hamburger Atlantic und landet direkt in der Mönckebergstraße. Und so bastelt sich eben jeder sein kleines Hamburg zusammen. Und das fühlt sich, wenigstens was die Mittel der Filmförderung angeht, doch im Vergleich zu üppiger ausgestatteten Königreichen wie Bayern oder Baden-Württemberg, immer ein wenig wie ein Aschenputtel.

Dabei waren es immerhin 21 Produktionen, die allein im November ihre Scheinwerfer an Elbe (für die proletarischen Szenen) oder Alster (für die Krisenpanoramen der Besserverdienenden) aufbauten. „Rund 80 Prozent“, schätzt Christine Berg vom Locationbüro, nehmen dabei den kostenlosen Service der Hamburger Filmförderung in Anspruch. Im Locationbüro erfahren sie, welche Polizeidienststelle für eine Sperrung der Ost-West-Straße und welches Bauamt für diesen einen Luruper Bürgersteig zuständig ist. Berg hat vor fünf Jahren das Büro aufgebaut. Seitdem wurde die Infrastruktur an Informationen und Dienstleistungen ständig erweitert. Bei der gestrigen Pressekonferenz stellte sie nun die neuesten Errungenschaften vor. Eine Hallendatei zum Beispiel, die bereits unter dem klangvollen Namen „Angie“der Hamburger Behörde für Wirtschaftsförderung bei der Auswahl geeigneter Großräume behilflich war. Oder so etwas Praktisches wie eine Motivdatei, die ein Foto und alle nötigen Infos zu der jeweiligen Location ausspuckt. Die Datei informiert auch darüber, in welchen Filmen der jeweilige Standort schon verdreht wurde. „Damit können wir auch auf weniger abgenutzte Orte aufmerksam machen“, hofft Christine Berg. „Es müssen ja nicht immer Landungsbrücken oder Schuppen 52 sein.“ big