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Kutips zum Wochenend

Es regnet. Gestern war das auch der Fall. Und morgen, wer zweifelt daran schon ernsthaft, wird auch nicht das eintreten, was diese strunzblöden Kachelmänner und -frauen seit Wochen schon prophezeien: „Und in der nächsten Woche, liebe Hörer und Hörerinnen, zieht jetzt aber mal wirklich endlich ein großer Haufen kalte Luft vom Atlantik ... und Schnee, ganz ehrlich, diesmal flunkere ich nicht, wird rieseln ...“. Den von langer Hand vorbereiteten Plan, das können Sie uns glauben, Ihren nervigen oder geschwätzigen Nachbarn (oder wen auch immer) unter einer kleinen Schneelawine tiefzukühlen, können Sie für diese Winterperiode vermutlich eintüten. Wird nix daraus.

Es regnet also. Wir erwähnen das hier zum zweiten Mal nur deshalb, um Ihnen klar und deutlich, also geradezu nachdrücklich, bewußt zu machen, was Sie an Ihren Kutips eigentlich haben. Denn wir prognostizieren an dieser Stelle Woche für Woche, daß Theatervorstellungen stattfinden, Konzerte zu hören sein werden, Ausstellungen eröffnet und Nächte von endlosen Tanzpartys durchzogen sein werden. Und? Stimmt immer! Wenn wir nur annähernd so unzuverlässig wären wie jene, die ihr Geld damit verdienen, zu sagen, wie das Wetter morgen wird, mit Schneebällen würden Sie uns bombardieren. Aber die taz lügt nicht. Nie.

Gleich heute abend treten nach dem Werder-Spiel im Weserstadion die Rolling Stones feat. Jimi Hendrix an der Drehorgel auf. Weil es aber regnen wird, sollten Sie eine Freiluftveranstaltung meiden und lieber ins Pier 2 pilgern, um den singenden Papst des schlechten Geschmacks Dieter Thomas Kuhn mit 20 Tagen nonstop getragenen Schlüpfern zu bewerfen (20 Uhr). Wahlweise können Sie auch ins Bremerhavener TiF schwimmen, um dort die soulige A-capella-Truppe The Buddhas zu hören (20 Uhr).

Am Sonntag dann der ultimative Höhepunkt: Der Papst boxt im Kettenhemd auf dem Domplatz gegen seinen immer mürber werdenden Geist. Ist aber wieder draußen. Also gehen Sie bereits um 14 Uhr in die Milchbar, räumen die herumliegenden Gäste vom Vortag hinter den Tresen und bestaunen in Anwesenheit des Künstlers die Ausstellung „György Vágó – Kristall“. Wenn Sie bis 21 Uhr bleiben, gibt es eine Party mit Ambient-World Music-Dub. Auf daß auch Sie den Weg hinter den Tresen finden! Und wer das zwar auch will , in der Milchbar aber keinen Platz mehr findet, geht schon um 18 Uhr ins Junge Theater und feiert dort dessen 5. Geburtstag. taz

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