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Unterm Strich

Die Kultusministerkonferenz hat Teile der seit Juli 1997 geltenden Steuerregelung für Kultursponsoring kritisiert. Ihre Präsidentin Anke Brunn appellierte in einem Brief an Finanzminister Theo Waigel (CSU), die ertragssteuerlichen Grundsätze für Sponsoring wieder zu ändern. Sie erschwerten es den Kultureinrichtungen, Geld aus der Wirtschaft zu bekommen. Es sei kontraproduktiv, wenn man den Unternehmen Steuererleichterungen für Kultursponsoring gewähre, bis zu 40 Prozent des Geldes von den Kultureinrichtungen dann aber wieder eintreibe. Auch wenn beim Sponsoring im Gegensatz zur Spende die Namen der Geldgeber veröffentlicht werden, plädieren die Kultusminister dafür, erst bei einer „aktiven Teilnahme an Werbeaktionen des Sponsors“ eine Steuer zu erheben. Eine Änderung der Grundsätze sei dringend erforderlich, weil Kultureinrichtungen in den Zeiten leerer öffentlicher Kassen auf finanzielle Unterstützung der Unternehmen angewiesen seien.

Christoph Nix, derzeit Intendant des Theaters Nordhausen, wechselt zur Spielzeit 1999/2000 in gleicher Funktion an das Staatstheater Kassel, wo er Michael Leinert ablösen wird. Der 43jährige Nix, gelernter Jurist und Zirkusclown, hat dem Theater Nordhausen auch in den letzten Jahren überregionales Interesse gesichert – vor allem durch das Engagement des Regisseurs Armin Petras als Oberspielleiter. Doch künstlerische Erfolge schützen vor finanziellen Sorgen nicht: Nach langen Querelen um die Verringerung des städtischen Zuschusses wird der Intendant seinen Slogan „Nix wie hin“ jetzt von Thüringen nach Hessen tragen. Kassel hat mit 200.000 Einwohnern viermal so viele wie Nordhausen, wobei das Schauspielhaus aber nur 100 Plätze mehr faßt. Neben diesem 580-Personen-Theater gehören eine Oper mit fast 1.000 Plätzen und zwei Spielstätten zu je 99 Plätzen zum Staatstheater.

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