Freiburgisierung passé

■ St. Pauli heute um 19.30 Uhr in Freiburg

Gerne wäre der FC St. Pauli in der Lage des SC Freiburg. Zumindest was die Finanzen und die sportlichen Erfolge angeht, sind die im Euopapokal kicken dürfenden Breisgauer dem Bundesligaaufsteiger weit voraus. Nur vom Image her können die Hamburger mithalten. Doch in dessen kommerzieller Verwertung haben wiederum die Badener – die mitnichten Schwaben sind, dann schon eher Baden-ser – die Nase vorn.

Das wird vermutlich auch noch länger so sein. Denn „was die Freiburger geschafft haben, ist leider einmalig“, weiß auch St. Paulis Geschäftsführer Christian Hinzpeter, daß die Freiburgisierung des Millerntors ein Wunschtraum bleiben wird. Doch grämen muß sich Hinzpeter nicht. An den hiesigen Gegebenheiten ist nur schwer vorbeizukommen, er hat also keine Schuld.

Nehmen wir nur einmal das Wetter. Hier regnet es viel zu häufig, als daß sich eine Solaranlage, wie sie der SC Freiburg gestern präsentierte, lohnte. Eintausend Quadratmeter Sonnenkollektoren auf dem Dach der neuerbauten Südtribüne sollen so viel Energie produzieren, wie der Verein verbraucht.

Und St. Pauli? Der Noch-Tabellenführer könnte vielleicht eine Regenwasser-Rückgewinnungsanlage installieren. Dann wäre zumindest das Spülwasser für die biertrinkenden Massen gesichert. Außerdem und viel wichtiger: So könnte St. Pauli eigene Akzente setzen. Eine Kopie von irgendwas wollte man hier schließlich noch nie sein. cleg