: Burana Express
Oder The Carmen of the Opera? 10.000 Fans der unsterblich schönen Melodien aus dem Werbefernsehen huldigten am Samstag unter kaiserblauem Himmel der wahrhaft großen Musik des Starkomponisten Carl „Lloyd“ Orff, dank dessen hundertstem Geburtstag derzeit ja auch diese hübsche Briefmarke zu haben ist. Kein Auge blieb trocken, als sich Ritter, Tod und Teufel, Mönche, Huren und Engel unter Laserblitz und Donnerrauch im olympisch-transzendenten Ambiente des Derby-Parks in Klein-Flottbek verausgabten. Avantgarde-Regisseur Walter Haupt hatte alle Kräfte der Phantasie angespannt, um mit allen Mitteln der verfügbaren Technik die mittelalterlichen Spott-, Fick- und Sauflieder den begeistert grillenden und picknickenden Massen nahezubringen. Das sicherlich unvergeßliche Spektakel verteilte sich auf immerhin fünf Ebenen einer 22 Meter hohen „Theatermaschine“. Die Radio Philharmonie des NDR Hannover sowie zwei Chöre mit mehr als 100 Singenden des Senders unter der Leitung von Uri Meyer musizierten, was das Zeug hielt. Das tschechische Darsteller-Ensemble wird nach den Auftritten in Deutschland mit der zwei Millionen Mark-Produktion auf Welttournee gehen. „Man kann die Carmina Burana überall spielen, sie bleibt überall verständlich“, sagt Regisseur Haupt. Sofern man sinnliche Schokolade dort auch schon kennt.
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