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Alte Feste II: Hohnbeer

Wenn an diesem Sonnabend früh um sechs Uhr eine lautstarke Musikkapelle und eine Gruppe von Männern in Frack und Zylinder durch Heide ziehen, dann ist wieder „Hohnbeer“-Zeit. Jedes Jahr im Februar wird in der Dithmarscher Kreisstadt dieses alte Brauchtumsfest gefeiert, das seinen Namen von den plattdeutschen Begriffen „Hohn“für Hahn und „Beer“für Feier hat. Die Ursprünge des Festes liegen im 15. Jahrhundert. Einmal im Jahr, nämlich im Februar, wenn die Feldarbeit ruhte, trafen sich die Bauern zu einer gemeinsamen Versammlung. Wenn sie alles Wichtige beredet hatten, kam reichlich Schnaps, Bier und Essen auf den Tisch. Noch heute dürfen nur Männer teilnehmen, die entweder verheiratet oder zumindest verlobt sind, die selbständig ein Geschäft führen und Plattdeutsch sprechen können. Am Nachmittag steht das Hahnboßeln auf dem Programm. Früher pflegten die Bauern einen lebenden Hahn in eine Tonne zu sperren und solange mit Stöcken und Steinen zu bewerfen, bis er aus dem hölzernen Gefängnis wieder herauskam: tot oder lebendig. Überlebte er, galt das als gutes Omen für das beginnende Jahr. Inzwischen wird auf den Hahn verzichtet. lno

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