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Unterm Strich

Letzte Blumen- und Wortsträuße für Ernst Jünger. Der im Alter von 102 Jahren verstorbene Schriftsteller ist am Samstag nachmittag in seiner oberschwäbischen Wahlheimat Wilflingen beigesetzt worden. In einem Trauergottesdienst nahmen mehrere hundert Menschen von Jünger Abschied. Baden-Württembergs Ministerpräsident Erwin Teufel würdigte den Schriftsteller als großen Sohn des Landes. Der Autor Rolf Hochhuth erklärte, mit Jünger habe Deutschland seinen letzten noch lebenden Schriftsteller der Weltliteratur verloren. Der Staatsminister im Bundeskanzleramt, Anton Pfeifer, der Bundeskanzler Helmut Kohl bei der Trauerfeier vertrat, betonte, die Bundesrepublik werde Jünger in ehrendem Angedenken halten. Begleitet wurde der Trauerzug von oberschwäbischen Bürgerwehrgarden in historischen Uniformen. Die Blaskapelle des Musikvereins Wilflingen spielte dazu den „Trauermarsch“. Seit Donnerstag hatten sich zahlreiche Gäste in das Kondolenzbuch im Schloß des Barons von Stauffenberg eingetragen. Auf dem Wilflinger Bergfriedhof wurde Jünger schließlich neben seiner ersten Frau Grethe und seinen beiden Söhnen Ernst und Alexander beigesetzt.

Bundesforschungsminister Jürgen Rüttgers hat am Samstag in Washington das deutsch- amerikanische Zentrum für Gastwissenschaftler am Deutschen Historischen Institut eröffnet. Nachwuchswissenschaftler hätten damit nun einen festen Schreibtisch im politischen Zentrum der USA, sagte der CDU-Politiker bei der Eröffnung. Das neue Zentrum bietet jungen Wissenschaftlern ausgezeichnete Forschungs- und Recherchebedingungen. Jährlich sollen je acht Nachwuchsforscher aus Deutschland und den USA Stipendien für Studienaufenthalte von bis zu sechs Monaten Dauer erhalten. Das Forschungsministerium beteiligte sich mit 100.000 Mark am Aufbau.

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