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Die Schärfe eines Säureattentats

■ betr.: „Mein lyba Dyba oder: Kar neval den Katholiken!“ von Wiglaf Droste, taz vom 23.2. 98

[...] Die taz ist eine Zeitung mit einer Tendenz. Das ist auch ein Grund, weshalb wir sie beziehen. Die taz ist kirchenkritisch. In Ordnung. Aber warum wird ein Mann wie Jesus, der auf der Seite der Erniedrigten und Beleidigten stand, einer, dem die Herrschenden einen schrecklichen, qualvollen Tod bereiteten, so widerlich verhöhnt? [...]

Niemand will der taz vorschreiben, was sie zu schreiben hat. Unsere Pressefreiheit ist uns viel wert. Hier geht's aber nicht um Geschmäcklerisches. Hier geht es um Verhetzung. Um Ausgrenzung. Um Stürmerniveau. Dieser Brief ist die Rote Karte. Noch mal so was und sie verlieren einen Kunden. Lothar Walser, Waldkirch

Zum Rosenmontag auf Eurer Wahrheitsseite ein Kompliment. Da kam ein Dichter zu Wort, der nicht abwägt, sondern reinhaut. Als bekennender Katholik, der natürlich längst nicht alles glaubt, will ich Wiglaf Droste danken. Sein Gedicht hat die Schärfe eines Säureattentats, aber so isses nun mal. Die Verse sind wohl ein schwer verdaulicher Holzschnitt der Zustände und Doppelmoral, aber gerade diese Eindeutigkeit gibt Eurer Wahrheitsseite Sinn. Vincent Klink, Stuttgart

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