: Sonnenwärme im hohen Norden
■ Kieler Energieministerium kündigt neues Förderprogramm für bessere Wärmedämmung in Gebäuden an
Schleswig-Holstein hat ein Förderprogramm für bessere Wärmedämmung an Gebäuden angekündigt. „Das Programm wird in Kürze starten und über die Dauer von fünf Jahren 16 Einzelprojekte mit 800.000 Mark jährlich fördern“, erklärte der Staatssekretär im Kieler Ministerium für Finanzen und Energie, Wilfried Voigt (Die Grünen), am Wochenende auf den 4. Eckernförder Solartagen. Das Land wolle außerdem Förderrichtlinien für alternative Energien überprüfen und vereinfachen sowie die Energieeinsparung vor allem bei Altbauten stärker beachten.
Raumheizungen in Wohnungen, Büros und Fabriken sind der größte Posten in der deutschen Gesamtenergiebilanz. Ein Viertel des bundesweiten Kohlendioxid-Ausstoßes fällt in diesem Bereich an. Erst danach folgt, mit großem Abstand, der Verkehrssektor.
Greenpeace hatte erst Ende vergangener Woche ein Konzept zur Heizenergie-Einsparung vorgelegt. Danach ließen sich aus technischer Sicht in Altbauten (bis 1977) 80 bis 90 Prozent der Heizenergie einsparen – durch bessere Wärmedämmung sowie moderne Heiz- und Regeltechnik.
Viele Maßnahmen amortisieren sich innerhalb von zehn bis zwölf Jahren, da den Investitionskosten Einsparungen beim Brennstoffverbrauch gegenüberstehen. Diese „wirtschaftlichen Einsparungen“ermöglichten bei den meisten Gebäuden eine Reduktion des Energieverbrauches um rund 30 Prozent, schätzt Greenpeace. Die Umweltorganisation forderte Bundes- und Landespolitiker auf, nicht nur für neue Gebäude strenge Wärmeschutzvorschriften zu erlassen, sondern auch für eine Sanierung des Altbestandes zu sorgen.
Holger Krawinkel, Vorstand der Energiestiftung Schleswig-Hol-stein, kündigte in Eckernförde an, die Stiftung werde dem Bereich der Warmwassererzeugung mit Hilfe von Sonnenenergie (Solarthermie) „verstärkte Aufmerksamkeit widmen“. Die Einrichtung hat seit Ende 1996 den Aufbau von 32 Solarthermie-Anlagen unterstützt. Die Förderung wird dieses Jahr fortgesetzt. Sie ist auf Pilot- und Demonstrationsvorhaben beschränkt. Mittlerweile werden auch „mittelgroße Anlagen“, etwa für mehrere Wohnungen, gefördert. Das Kieler Energieministerium hat zusätzlich in einem Breitenprogramm innerhalb von zwei Jahren den Bau von 780 Sonnen-Kollektoren bezuschußt. Achim Fischer
Weitere Informationen:
Ministerium für Finanzen und Energie, Landeshaus, 24100 Kiel,
Energiestiftung Schleswig-Holstein, Dänische Str. 3-9, 24103 Kiel, % 0431/98 05 600
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