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„Das wird nix“

■ Flughafen: Bau der Lärmschutzhalle beginnt doch nicht mehr in diesem Jahr

Der Bau der zweiten Lärmschutzhalle am Hamburger Flughafen verzögert sich auf unbestimmte Zeit. Obwohl die Wirtschaftsbehörde bereits am 17. Dezember per Planfeststellungsbeschluß grünes Licht für die Halle gab, die die AnwohnerInnen vor dem Lärm der großen Jets bei Triebwerksprobeläufen schützen soll, ist mit der Fertigstellung in diesem Jahr wohl nicht mehr zu rechnen.

Diese Einschätzung gab die Flughafen Hamburg GmbH (FHG) jetzt gegenüber der Fluglärmschutzkommission ab: „Uns wurde gesagt, der Flughafen führe noch Gespräche mit Flugzeugherstelllern, die nicht vor Jahresmitte abgeschlossen sein würden“, sagte der Hamburger Rechtsanwalt Claus Schülke, Kommissionsmitglied und Vertreter der Bundesvereinigung gegen Fluglärm, gestern zur taz. Wann mit dem Bau begonnen werden könne, sei „offen“, bestätigte FHG-Sprecherin Karin Dannel gestern.

In den Gesprächen, zu denen die Wirtschaftsbehörde die FHG verpflichtet hat, soll sichergestellt werden, daß auch im Falle heftiger Luft-Strömungen Beschädigungen von Flugzeugen in der Halle vermieden würden. Das hatte Bernd Tiedemann, Senatsdirektor bei der Wirtschaftsbehörde, Ende Februar bei einer internationalen Luftverkehrs-Konferenz erklärt. Der Grund: Die Halle, die in Fuhlsbüttel geplant ist, hat europaweit keine Vorgängerin ihrer Art; viele technische Fragen sind noch offen.

„Man hätte das alles vorher klären müssen“, schimpft Schülke. Sauer ist auch der Flughafen-Experte der GAL, Detlev Grube: „Im Koalitionsvertrag steht, daß der Lärmschutz noch 1998 fertiggestellt werden soll. Daraus wird nix.“Das sei so nicht gesagt, wiegelten FHG und Wirtschaftsbehörden-Sprecher Bernd Meyer gestern ab. Klar ist nur, daß die FHG die Kosten für die Halle tragen soll. Später, so Tiedemann, könnten diese über Nutzergebühren ja umgelegt werden. Heike Haarhoff

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