piwik no script img

Betr.: Christoph Schlingensief

Christoph Schlingensief ist jetzt auch Politiker. Der Trash- und Aktionsregisseur gründete gestern abend eine neue politische Gruppierung: die „Partei der letzten Chance“. Kaum Parteiboß, besuchte er zusammen mit einem Dutzend UnterstützerInnen das soziokulturelle Zentrum „Naunynritze“ in Kreuzberg. Eher verlegen hörte Schlingensief sich die Probleme der Naunyn-Kids an. Er lud alle möglichen Leute in seinen „Wahlkampfzirkus“ am Prater ein, überreichte einen Scheck – und hielt allen Ernstes eine Rede. Seine politische Botschaft lautet: Ausgegrenzte aller Schichten, ihr seid die Mehrheit, tut euch zusammen, wählt euch selbst! Der siebenunddreißigjährige Kettensägenmassakrierer, der zuletzt die „120 Tage von Bottrop“ abdrehte, will mit der Partei der letzten Chance zur Bundestagswahl am 27. September antreten. PLC-Kandidat kann jeder werden. Dem Wunsch des Bundespräsidenten, daß Theater wieder politischer werden müsse, hält Schlingensief entgegen: Die Politik muß kunstvoller werden. Berichte Seite 2

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen