: Short-Cut-Jazz
■ Heute abend im Wall Café: Maria de Fatima, Michael Berger, David Jehn
Beläßt Maria de Fatima es bei ihrer Ankündigung und präsentiert heute abend nur ihre erste CD-Veröffentlichung, sollte man zusehen, pünktlich um 20 Uhr im Wall Café zu sein. Denn besagte CD „Mira“umfaßt nur fünf Stücke, die die Gesamtspieldauer von 20 Minuten so eben überschreiten. Und auch sonst fällt die Scheibe der portugiesischen, in Oldenburg lebenden Jazzsängerin zunächst vor allem durch ihre spartanische Ausstattung ins Auge. Gerade mal die Namen ihres Trios sind verzeichnet. Welche Instrumente Michael Berger und David Jehn spielen, erfährt man hingegen schon nicht mehr.
Aber nun gut, Cd's sind bekanntlich keine Bücher, und spätestens wenn Ornette Colemans frühe Komposition „Lonely Woman“oder John Patituccis „Backwoods“aus dem Player entfleuchen, weiß man, daß Herr Berger, der zuletzt als Pianist des Duos Gramel/Berger von sich Reden machte, ein Tasteninstrument bedient, während David Jehn die Saiten des Kontrabasses bearbeitet. Beide gehen dieser Beschäftigung ausgesprochen gekonnt nach – was bei Musikern, die bereits mit Uli Beckerhoff oder John Abercrombie gespielt haben, kaum verwundert – , und Maria de Fatimas klare, vom melancholischen Fado-Timbre durchzogene Stimme fügt sich derart ideal hinzu, daß daraus eine professionelle, stimmungsvolle Trioeinspielung resultiert. Von daher ist kaum zu glauben, daß heute nach 20 Minuten wirklich Schluß sein soll. zott
Heute abend, 20 Uhr, Wall Café
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