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Unterm Strich

Ilse Bing, bekannte Avantgarde-Fotografin, ist im Alter von 98 Jahren in Manhattan gestorben. Das wurde am Samstag in New York bekannt. Die in Deutschland geborene Künstlerin hatte ihre Leidenschaft für das Fotografieren bei ihrer Doktorarbeit in Kunstgeschichte entdeckt. Nachdem sie 1930 nach Paris übergesiedelt war, begann sie wöchentlich in Pariser Zeitschriften wie Vu, Arts et Métiers Graphiques, Le Monde Illustré und anderen Publikationen Foto-Essays zu veröffentlichen. Mit ihrer subtilen Technik, Licht und Bewegung vor dem Hintergrund des nächtlichen Paris zu fotografieren, begründete sie ihren Ruhm. Bei einem Besuch in New York wurde ihr daher 1936 eine Stelle beim Fotomagazin „Life“ angeboten. Sie lehnte ab, weil ihr zukünftiger Mann, der Pianist Kurt Wolff, in Paris lebte. Als deutsche Juden wurden sie 1940 vorübergehend von der Vichy-Regierung im Lager Gurs am Fuß der Pyrenäen interniert. Noch in diesem Jahr emigrierte das Paar nach New York. 1959 gab Ilse Bing die Fotografie auf, wegen „Erschöpfung der gestalterischen Mittel“. Mitte der siebziger Jahre erschienen zwei Gedichtbände von ihr, gleichzeitig wurden ihre fotografischen Arbeiten wiederentdeckt. Am 26.März wollte sie noch selbst eine Retrospektive ihres Werks, „Ilse Bing: Vision eines Jahrhunderts“, in New York eröffnen.

Berlin rüstet sich zum 150. Jahrestag der März-Revolution von 1848, die am 18. März in der damaligen preußischen Residenzstadt mit Barrikadenkämpfen zwischen Schloß und Gendarmenmarkt ihren Höhepunkt gefunden hatte. Zum Jahrestag wird der Platz vor dem Maxim Gorki Theater an der Neuen Wache in den „Platz der Märzrevolution“ umbenannt, teilte Senatssprecher Michael-Andreas Butz mit. Die Namensgebung ist umstritten, da eine „Initiative 18. März“ den „Platz vor dem Brandenburger Tor“ umbenennen will.

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