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Proteste gegen den Castor-Transport rollen kräftig an

■ 8.000 Menschen demonstrieren gegen Atomlieferung von Gundremmingen und Neckarwestheim nach Ahaus

Ahaus/Gundremmingen/Berlin (taz) – Die letzte große Mobilisierung der Atomkraftgegner vor dem Castor-Transport ins Zwischenlager Ahaus brachte gestern mehr als 8.000 Menschen auf die Beine. In der größten Demo versammelten sich rund 5.000 Castor-Gegner vor dem Ahauser Rathaus. Von dort zog ein Konvoi mit 235 Treckern zum Zwischenlager. Im schwäbischen Neckarwestheim protestierten rund 3.000 Menschen beim dortigen Atomkraftwerk. Im bayerischen Günzburg protestierten 250 Atomkraftgegner in der Nähe des AKW Gundremmingen. Von beiden AKWs sollen in neun Tagen die Castoren nach Ahaus rollen.

Der Sprecher der BI „Kein Atommüll in Ahaus“, Hartmut Liebermann, rief auf der Kundgebung in Ahaus zu bunten, vielfältigen und fröhlichen Aktionen gegen den Transport auf. Auch viele Bauern, die sich dem Treckerkonvoi anschlossen, befürchten, Ahaus zu dem „Atomklo“ der Republik werden. „Schon jetzt werden neue Hallen zur Einlagerung von Castoren aus Süddeutschland geplant“, sagte der Landwirt Ludger Soete. Der Widerstand soll friedlich bleiben, sind sich die Bauern einig. „Wir wollen kein zweites Gorleben“, meint Landwirt Josef Blömer.

Am Rand der Demonstration hielten die NRW-Grünen ihren Landesparteirat ab. Sie beschlossen, gegen das während des Castor-Transports verhängte Demonstrationsverbot in einem 12 Kilometer langen und 600 Meter breiten Korridor zu klagen. Das Verbot bedeute eine „Kriminalisierung friedlicher Demonstranten“, so der Landtagsabgeordnete Siggi Martsch. D. Schraven/kwi/urb

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