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■ Die Anderen"FAZ" zur Weigerung der italienischen Justiz, einen neuen Prozeß gegen Adriano Sofri zuzulassen

„Die Vergangenheit wird nicht bewältigt“, meint die „FAZ“ zur Weigerung der italienischen Justiz, einen neuen Prozeß gegen Adriano Sofri zuzulassen: Der Skandal geht weiter, vielleicht auch der Kampf. Eines der dunkelsten Kapitel der italienischen Justiz wurde [...] fortgeschrieben. Das Appellationsgericht in Mailand wies den Antrag der Verteidiger von Adriano Sofri zurück, ein Wiederaufnahmeverfahren zuzulassen. 1990, achtzehn Jahre nach der Tat, wurden Sofri und Pietrostefani als „Auftraggeber“ des Mordes am Polizeikommissar Luigi Calabresi, Bompressi als Todesschütze zu je 22 Jahren Haft verurteilt, Leonardo Marino, der der Fahrer des Mordautos gewesen sein will, als Kronzeuge zu elf Jahren, die später verjährten. Marino ist frei. [...] Die kalte Befriedung, mit der „Lotta continua“ den Mord an Calabresi aufgenommen hatte („Diesen Tod braucht man nicht zu bedauern“), läßt zumindest die moralische Schuld Sofris als Kopf der außerparlamentarischen, zumindest verbal gewaltbereiten linken Gruppen evident werden. Sofri hat sich später in einem Brief an die Witwe Calabresis von solcher Gewalt distanziert. Die Diskussion über die Opportunität eines Gnadengesuchs (das Sofri strikt ablehnt, weil es Gnade nur geben könne, wo eine Schuld ist) an den Präsidenten der Republik, Scalfaro, geht weiter. Die Gerüchte, daß Sofri, Pietrostefani und Bompressi einen Hungerstreik beginnen wollen, verstummen nicht.

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