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Unterm Strich

Immer wenn Roman Herzog schimpft, geht ein Ruck durch Deutschland. Diesmal war das Kultur-Ressort dran. Bei der Verleihung der Goethe-Medaillen in Weimar hat der Bundespräsident am Sonntag vor einem deutschen Mittelmaß in der auswärtigen Kulturpolitik gewarnt und für eine Neuorganisation der Goethe-Institute geworben. Als Träger der auswärtigen Kulturpolitik Deutschlands könne er sich eine Kooperation zwischen Goethe-Instituten und internationalen Medien sowie zwischen Unternehmen und bekannten Künstlern und Sportlern vorstellen, sagte Herzog. Passend zum monetären Brückenschlag erhielt unter anderem der in England lebende Philosoph und Soziologe Lord Ralf Dahrendorf eine Goethe-Medaille. Dahrendorf war in Deutschland führendes FDP-Mitglied und Parlamentarischer Staatssekretär im Auswärtigen Amt. In Großbritannien gehörte er dem House of Lords an, zudem war er Universitätsrektor in Oxford.

Mit Blick auf die drastischen Sparmaßnahmen bei den Goethe-Instituten fragte der Bundespräsident, ob die auswärtige Kulturpolitik nicht eine zentrale Rolle spielen könne, um mit den Chancen und Risiken der Globalisierung richtig umzugehen. Es liege ihm fern, Prioritäten zu fordern. „Ich frage mich allerdings, ob es den Deutschen, die wir in allen Bereichen gerne ganz oben mitspielen, wirklich auf Dauer genügt, ausgerechnet hier, wenigstens vom Umfang her, nur Mittelmaß zu sein.“ Und dann ging ein Ruck durch Weimar.

Daniel Harding wird im Oktober 1999 musikalischer Direktor der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen. Der 22jährige Brite, der die Nachfolge von Thomas Hengelbrock antritt, gilt als einer der international begabtesten Dirigenten. Harding war bereits Assistent bei Simon Rattle und dem City of Birmingham Orchestra sowie bei Claudio Abbado und dem Berliner Philharmonischen Orchester.

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