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Lehre im O-Ton III

Sebastian Renz, 17 Jahre, Lehre als Orthopädiemechaniker, Abschluß 10 B (Realschulabschluß) der Anne-Frank-Hauptschule in Bonn

Zwanzig Bewerbungen habe ich abgeschickt, um eine Lehrstelle zu finden. Zum Schluß habe ich nicht mehr geglaubt, daß es noch klappt. Aber dann hatte ich doch Glück. Die Firma, in der ich mein Praktikum gemacht habe, hat mir eine Lehrstelle angeboten. Jetzt lerne ich Orthopädiemechaniker. Ziemlich exotisch, nicht? Auf den Job bin ich durch ein Buch vom Berufsinformationszentrum gekommen. Ich wollte schon immer was Praktisches machen, im Handwerk oder so. Also habe ich unter Handwerk nachgeschlagen und bin auf den Job gestoßen. Orthopädiemechaniker stellen Prothesen und Gelenke her. Ich wußte natürlich nicht, was mich da genau erwartet. Aber ich war einfach neugierig. Man arbeitet viel an Maschinen, muß Plastikplatten heiß machen, aus denen Arme und Beine geformt werden. Das ist schon vielseitig. Man bekommt eine Werkstoffschulung und ist vor allem viel mit Technik beschäftigt. Das gefällt mir richtig gut. Und Schwierigkeiten, danach einen Job zu finden gibt es wahrscheinlich auch nicht.

Maja Kruggel, 19 Jahre, Lehre als Bürokauffrau, Abschluß 10. Klasse des Liese-Meitner-Gymnasiums in Falkensee, Brandenburg

Erst habe ich eine Lehre zur Zahnarzthelferin angefangen. Da hatte es gleich mit der ersten Bewerbung geklappt. Ich wurde sofort bei Operationen eingesetzt. Schnell war mir klar, das ist doch nicht mein Fall. Die Leute taten mir einfach zu leid. Meine Mutter arbeitet als Sekretärin, deshalb hatte ich schnell eine andere Idee: Warum machst du nicht Bürokauffrau?! Über das Arbeitsamt bekam ich einen Platz in einer überbetrieblichen Ausbildungsakademie in Zehdenick. Am Anfang war das ziemlich grauenvoll: Ich mußte im Internat wohnen – Zehdenick liegt so 70 Kilometer nördlich von Falkensee –, es gab nur ständig kühle Vierbettzimmer, und von einem Tag auf den anderen mußte ich weg von meinen Eltern. Inzwischen habe ich den Führerschein und kann jeden Tag hin- und herfahren. Der Job gefällt mir, ich mag es, anderen zuzuarbeiten oder am PC zu arbeiten. Jedes Jahr machen wir ein Praktikum, um neue Firmen kennenzulernen. Das erste war nicht so toll. In einer Krankenkasse, da hatte ich vor allem mit Sozialversicherungssachen, Rechtlichem und Krankenscheinen zu tun. Mir gefallen die klassischen Büroaufgaben besser: Organisation, Anfragen, Buchhaltung. Das konnte ich dann bei meinen anderen Praktika machen. So hatte ich mir den Job vorgestellt.

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