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■ Preussag ist froh über KonzernumbauLand Niedersachsen kauft Stahl schneller

Hannover (taz/dpa/rtr) – Die Preussag ist kein Stahlkonzern mehr, und sie ist froh darüber. Konzernchef Michael Frenzel rechtfertigte gestern auf der Hauptversammlung der Aktiengesellschaft ausführlich den Verkauf der Preussag Stahl an das Land Niedersachsen und die Norddeutsche Landesbank. Der Weltstahlmarkt sei von Überkapazitäten und Fusionen gekennzeichnet. Das Land hat schon über 76 Prozent der Preussag Stahl AG in Besitz, hieß es gestern. Der Rest der Aktien soll bis Ende 1999 folgen – insgesamt wird das Land über die NordLB für seinen neuen Stahlbesitz 1,06 Milliarden Mark blechen.

Die Hauptversammlung sollte gestern auch den Kauf des Touristik- und Transportunternehmens Hapag-Lloyd (Hamburg) absegnen. Damit sei Preussag „der entscheidende Durchbruch“ für den Umbau des einstigen Grund- und Rohstoffkonzerns gelungen, sagte Frenzel. Im Tourismus winken höhere Gewinnmargen, weil bisher noch keine koreanischen oder US- Hersteller auf den deutschen Markt drücken – wie beim Stahl der Fall. Der Umsatz von Hapag- Lloyd trägt nun mit knapp 3,5 Milliarden zum Konzernumsatz von etwa elf Milliarden Mark bei.

Den Bereich Energie und Rohstoffe will Preussag erst mal behalten. Immerhin verbuchte die Preussag hier trotz des niedrigen Ölpreises und damit geringerer Margen im Geschäftsjahr 1996/97 noch 44 Prozent des Gesamtgewinns: Bei einem Umsatz von 2,2 Milliarden ein Gewinn von 310 Millionen Mark. rem

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