piwik no script img

Unterm Strich

Der Philosoph Hermann-Levin Goldschmidt ist am Sonntag im Alter von 84 Jahren in Zürich gestorben. Das teilten Freunde am Sonntag abend mit. Der jüdische Gelehrte war 1938 aus Berlin in die Schweiz geflüchtet. Dort entstand ein reger Briefwechsel mit den ebenfalls nach Zürich emigrierten Peter Weiß und Robert Jungk.

Mittelpunkt des philosophischen und schriftstellerischen Werkes von Goldschmidt ist die deutsch-jüdische Kultur. 1952 gründete er das „Freie Jüdische Lehrhaus Zürich“. Es hatte zum Ziel, ein schöpferisches Weiterleben der jüdischen Kultur im deutschsprachigen Raum nach Auschwitz möglich zu machen. In Italien erhielt er für sein Werk die Ehrendoktorwürde der Universität Urbino, in Österreich wurde er mit dem Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst geehrt. 1990 richtete er mit seiner Frau Mary die „Stiftung Dialogik“ im Archiv für Zeitgeschichte in Zürich ein, wo auch sein Nachlaß untergebracht ist.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen