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Davis Cup: Staffords Elan verpuffte

Die Vorgabe kam vom Chef: „Die beiden Einzel gegen Wayne Ferreira verlieren wir.“Will heißen: die beiden anderen Davis-Cup-Einzel gegen die Nummer Zwei der Südafrikaner, Grant Stafford, müssen gewonnen werden. Unbedingt. Was Wunder, daß der 20jährige Nicolas Kiefer bei seinem Auftaktspiel gegen Grant Stafford verdammt einsam aussah. Und ziemlich schlecht. Es hieß: Gewinnen! Sonst hätte man nach Beckers Verheißung eigentlich gleich das Schlagzeug einpacken können. Der Jungprofi siegte. Aber lange hatte man ihn nicht mehr so unbeweglich gesehen wie in seinem ersten Spiel für die Nationalmannschaft. Selbst seine frühen Asse, mit denen er immer wieder mal ein Spiel herauspunktete, machten ihn nervös. Die ersten zwei Sätze gingen 6:4, 6:4 an den großen Südafrikaner, bei dessen kraftvollen Aufschlägen der Kleene ziemlich alt aussah. Im dritten Satz aber fängt er sich plötzlich. Da steht auf der Bühne einer auf und klatscht auch noch Routineschlägen standing ovations– das ist der Becker; da schreibt selbst die trübe funzelnde Anzeigetafel den Namen Kiefer plötzlich prächtig groß – und die zu drei Vierteln gefüllte Stadthalle erwacht aus ihrem Tiefschlaf und trampelt mit den Füßen. Nicolas Kiefer gewinnt gegen Grant Stafford in fünf Sätzen.

Ob im anschließenden Einzel Tommy Haas Wayne Ferreira unterlag, stand zu Redaktionsschluß noch nicht fest. ritz Foto: Niko Wolff

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